Basisdiagnostik und Basistherapie

Die Basisdiagnostik in der Psychosomatischen Grundversorgung

In der Fort- und Weiterbildung der Psychosomatischen Grundversorgung werden Kenntnisse der Differentialdiagnostik und Differentialindikation vermittelt. Es gibt Hinweise, dass psychische Störungen in der ärztlichen Praxis zu selten und zu spät festgestellt werden (Schach et al. 1989, Linden et al. 1996, Tress et al. 1997).

Daraus können sich Schwierigkeiten und Fehler bei der prognostischen Abschätzung und bei der Wahl der Behandlungsmaßnahmen ergeben.

Wenn psychische Störungen als körperliche Krankheiten verkannt werden oder der Patient mit nicht-indizierten psychotherapeutischen Methoden behandelt wird, verschlechtert sich das Behandlungsergebnis (Fritzsche et al. 2000).

Die Basistherapie in der Psychosomatischen Grundversorgung

Ärztinnen, die sich in Psychosomatischer Grundversorgung qualifiziert haben, intervenieren mit verbalen Gesprächstechniken und wenden Entspannungstechniken bei einem breiten Spektrum von Störungen an.

Dazu gehören in erster Linie:
Patienten mit körperlichen Beschwerden ohne ausreichenden Organbefund, die psychischen Folgen körperlicher Krankheiten, die Begleitung chronisch Kranker, die Beratung in Lebenskrisen oder auch Veränderungen im Verhalten und Erleben des Einzelnen und seiner Umgebung.

Kooperation

Die Psychosomatische Grundversorgung ist Teil des Netzwerks der Krankenversorgung. Die Kooperation geschieht durch gute und geplante Abstimmung aller an der Behandlung des Patienten beteiligten im Sinne des Case- und Diseasemanagements.

„Beim Übergang von der Grundversorgung zur ambulanten oder stationären psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlung ist die Prozessqualität noch zu verbessern. Schlecht vorbereitete, wenig aufgeklärte, d. h. unmotivierte Patienten haben eine schlechtere Behandlungsprognose. Erschwerte Behandlungszugänge schaffen zusätzliche Hindernisse für die Patienten. Über die Art der Behandlung und die entsprechenden Überweisungsschritte ist mehr Transparenz notwendig."
(Fritzsche et al. 1998)